Was verbirgt sich hinter dem Begriff Spat beim Pferd und was kann ich als Besitzer machen?

28.01.2020 11:53
Was verbirgt sich hinter dem Begriff Spat beim Pferd und was kann ich als Besitzer machen?
 
Die Diagnose Spat ist für jeden Besitzer ein Schock und man möchte dieses Wort in Verbindung mit seinem Pferd gar nicht hören. Aber leider lässt sich das manchmal nicht vermeiden und so ist Spat wirklich eine recht häufige Erkrankung bei Pferden.
 
Was verbirgt sich nun hinter dem Begriff Spat?
 
Ersteinmal ist es eine Form der Arthrose ( also chronische Gelenksentzündung) der Sprunggelenke. Der Begriff Spat oder auch als Knochenspat bekannt, beschränkt sich auf die Sprunggelenke bei einem Pferd. Es kann ein Sprunggelenk betreffen oder auch beide, das ist unterschiedlich. Es handelt sich dabei um eine degenerative Gelenkerkrankung, also durch Knorpelverschleiß entstandene Gelenksveränderung, welche unwiederruflich ist und man nur abmildern kann in ihren Sympthomen.
Wenn man sich mal gefragt hat woher eigentlich der Begriff "Spat" stammt, dem sei gesagt, dass es aus dem althochdeutschen kommt vom Begriff "Spatz", was Knoten oder Knochen bedeutet. Und das zeigt die Verbindung zu einem der typischen Anzeichen bei Spat, die Knochenaufreibungen und Knötchen und die Gallen, die sich bei Spat an den Sprunggelenken bilden.
Das Spunggelenk ist ein mehrreihiges, zusammengesetztes Gelenk und recht komplex im Aufbau. Bei Spat kommt es zwischen den einzelnen, kleinen Knochen- und Knorpelflächen zu schmerzhaften Entzündungen. Dadurch das der Knorpel angegriffen ist, reibt eigentlich Knochen an Knochen und so verbinden sich die einzelnen kleinen Knochen mit der Zeit unter der Entzündung miteinander, das Gelenk versteift oder verknöchert. Meistens ist das der Moment, wo die Pferde in vielen Fällen wieder lahmfrei und schmerzlos laufen. Aber auch wenn das Gelenk zur Ruhe gekommen ist und die Verknöcherung abgeschlossen ist, so kann und wird es bei einem Spatpferd immer mal wieder zu Spat- Schüben kommen, also wieder Zeiten in denen das Pferd lahmt und deutlich Schmerzen hat.
 
Wieso bekommt mein Pferd Spat?
 
Die Sprungegelenke sollen Druck- und Schubkräfte abfangen, aber eben auch für Schubentwicklung sorgen. Nicht umsonst heißt das Gelenk "Sprung"- Gelenk...Bei enormer Belastung, kommt es immer wieder zu kleinen Stauchungen, Rotationen der Knochen und vermehrten Zug der Gelenkbänder innerhalb des Gelenks. Deshalb leiden häufig auch Sportpferde unter Spat, weil sie einfach jahrelang extreme Leistung abrufen mussten. Bei Trabrennpferden, Springpferden und Dressurpferden ist Spat schon fast als Berufserkrankung einzustufen.
Aber auch Fehlstellungen begünstigen die Entwicklung von Spat. Die klassische "kuhhessige" Beinstellung der Hinterbeine, wäre ein Beispiel dafür. Aber auch wenn das Pferd in den Vorderbeinen eine extreme Fehlstellung hat und dadurch das Gewicht nach hinten verlagert auf die Sprunggelenke, führt das wahrscheinlich irgendwann zu einer Überbelastung der Spunggelenke.
Aber auch ungünstige Mineralisierung und über Jahre energiereiche Fütterung kann man mit der Entwicklung von Spat in Verbindung bringen. Hormonelle Störungen können ebenfalls dieses Krankheitsbild begünstigen.
 
Wie sieht der Gang eines Spatpferdes aus?
 
Gerne wird die betroffene Gliedmaße entlastet und der erste Gang aus der Box sieht recht steif aus. Außerdem vermeidet das Pferd das starke Anwinkeln des betroffenen Beines. Die Tritte eines Spat erkrankten Pferdes sind kürzer als üblich und im Ganzen eher schwungloser. Der Rücken ist verspannt, die Pferde halten sich im Rücken fest. Springpferde wollen nicht mehr springen und schnelle Wendungen und Stopps fallen sehr schwer. Auch häufiges Stolpern und ein immer wieder blockiertes Kreuzdarmbeingelenk können Hinweise sein. Die Rücken- und Kruppenmuskulatur baut meistens ab.
 
Und was mache ich nun mit einem Spatpferd?
 
Zunächst einmal zwei dumme Sprüche am Anfang, denen man aber durchaus einen Funken Wahrheit beimessen kann: 1. "Wer rastet, der rostet!" und 2. "Bewegung ja, Belastung nein." Will also sagen, man muss sich der Krankheit des Pferdes anpassen. Absolute Boxenhaft ist Gift, also am Besten viel Weide / Paddock / Auslauf (8 - 12 Stunden täglich) und nur Nachts Box oder aber ein Ofenstall, wo das Pferd aber auch zur Ruhe kommen kann. Wichtig ist, dass die Herde ausgelichen ist und nicht, dass das kranke Pferd ständig gejagt oder hochgehetzt wird. An schlimmen Tagen wird es eher ein Spaziergang und an guten Tagen ist vielleicht auch noch mal die eine oder andere Dressurlektion drin.Springen ist sicherlcih gänzlich vom Plan gestrichen, gegen ein wenig Stangenarbeit ist an guten Tagen nichts einzuwenden... Man sollte immer als Besitzer auf sein Pferd horchen und nur soviel machen wie es einem angeboten wird. Bei übereifrigen Pferden entwickelt man auch nach einiger Zeit das Gefühl für den Stopppunkt, ohne dass das Pferd am nächsten Tag lahm geht. Auch das Wetter wird es häufiger erschweren, denn bei nass, kalter Witterung werden die Spatschübe sich eher häufen...
 
Kann ich meinem Pferd bei Spat mit Fütterung helfen?
 
Ja, unbedingt! Neben der, gerade in starken Momenten des Spats nötigen, Schmerzmittel des Tierarztes kann man sich auch in der pflanzlichen Apotheke bedienen: Teufelskralle, Weihrauch und Ingwer sind Gelenkkräuter denen eine entzündungshemmende Wirkung und auch eine schmerzstillende Wirkung nachgesagt wird. Auch Kräuter die ausleitend sind, also die Nierentätigkeit anregen, mildern die Entzündung ein wenig ab. Also Kräuter wie Birkenblätter und Brennnessel. Und dann gibt es noch Pflanzen die rein schmerzstillend einzustufen sind und das wären dann Mädesüß und Weidenrinde. Diese Kräuter sind nicht umsonst bei uns im KräuterPur Gelenkfit zu finden.
Sicherlich ist eine wirklich gute Mineralfutter Versorung das A und O, um einfach dem Körper die bestmögliche Grundlage zu geben, um mit der Dauerentzündung fertig zu werden.
Aber auch Stoffe wie Glukosamin, MSM und Chondroitin unterstützen den Gelenkstoffwechsel und können den Knorpel wieder etwas gleitfähiger machen. Dies ist in unserem Gelenkfit plus zu finden. Auch Reiskeimöl stärkt den Gelenkstoffwechsel.
 
Was kann ich noch machen um die Schmerzen und den Verlauf des Spats abzumildern?
 
Man sollte bei einer solchen Krankheit das Pferd regelmäßig durchmassieren bzw. durchmassieren lassen. Am Besten sich von seinem Pysiotherapeuten vor Ort ein paar Massagegriffe und Dehnübungen geben lassen und dann selbst ein, bis 2x die Woche Hand an sein Pferd legen. 1- 2x im Jahr sollten Spatpferde routinemäßig, je nach Grad der Erkrankung, von einem Chiropraktiker oder Osteopathen "gerade gemacht" werden, damit sich keine Schonhaltung und weitere Fehlbelastung sich aufbauen kann. Zur akuten Behandlung eine Spatschubes sind sicherlich Blutegel als absolut nützlich einzustufen, aber auch die Behandlung mit eltroimpulsen (TENS) und mit pulsierenden Magnetfeldern macht Sinn. Nicht zu vergessen die traditionelle chinesische Medizin (TCM) mit ihren Kräutern und Pilzen, aber auch Akupunktur sind weitere Mittel der Wahl bei einer Spaterkrankung. Wenn man an solchen Behandlungsmethoden interesssiert ist, dann kann man sich gerne bei uns melden, denn das ist alles in unserem Repertoir unter PraxisPur (also Physiotherapeuten, Chiropraktiker, Heilpraktiker für Tiere, eine mobile Praxis) vorhanden.

Bitte melden Sie sich an, um einen Kommentar zu schreiben.